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Heute führen wir ein Interview mit Emilia, die neben Ihrem BWL-Studium als Immobilienmaklerin arbeitet und uns heute Einblicke in dieses Berufsfeld gibt:

 

Name: Emilia W.
Alter: 22 Jahre
Studium: BWL an der Universität Salzburg, 4. Semester
Nebenberuf: Immobilienmaklerin bei der SAGE Immobilien Real Estate GmbH


Emilia, wie bist du zu deinem Nebenjob als Immobilienmaklerin gekommen?

Meine Eltern verwalten neben Ihrem eigentlichen Job bereits einige Objekte, sodass ich relativ früh in diesen Bereich eintauchen konnte, so habe ich quasi von alleine erste Erfahrungen gesammelt.
Aktuell studiere ich BWL und strebe eine Anstellung als Maklerin, vielleicht auch die Selbstständigkeit an – das wird die Zeit zeigen. Um mich optimal darauf vorzubereiten, habe ich einen Nebenjob als Immobilienmaklerin gesucht, um neben der Theorie auch die Praxis zu lernen.
Fündig wurde ich sogar auf eurer Website: im Internet: Ich stieß auf ein Stellenangebot der SAGE Immobilien Real Estate GmbH. Das Unternehmen suchte eine Kraft, die beim Tagesgeschäft (Assistenz Backoffice) hilft. Auf diese Anzeige habe ich mich beworben - und wurde schließlich eingestellt.


Welche Voraussetzungen musstest du mitbringen, damit du tatsächlich Immobilienmaklerin werden konntest? 

In Österreich braucht es eine Ausbildung und Prüfung, um als Immobilienmakler tätig zu werden. Meistens wird man intern geschult und kann die Prüfung ablegen. So war das zumindest bei mir. Von einem Kollegen weiß ich jedoch, dass er vorher einen Lehrgang beim Wifi absolviert hat. Andere Kollegen studieren Immobilienmanagement und arbeiten nebenbei im Immobiliengeschäft.
Eine Ausbildung zum/zur Immobilienkaufmann/-kauffrau oder ein betriebswirtschaftliches Studium hilft natürlich, um eine gewisse Grundlage zu schaffen.


Wo wir gerade bei „echten Maklerjobs“ sind – wie sehen deine Aufgaben als Immobilienmaklerin aus? 

Jeder, der schon einmal eine Wohnung oder ein Haus besichtigt hat, wird einen Teil der Maklerarbeit kennen – es ist also vor allem die Suche nach neuen Mietern beziehungsweise Käufern und die gemeinsame Besichtigung der Objekte, die zu meinen Hauptaufgaben zählen. Vorher braucht es natürlich entsprechende Vorbereitungszeit:
• Fotos von den Objekten schießen.
• Texte dazu schreiben, die die Vorteile in den Vordergrund rücken.
• Anfertigung der Exposés und Veröffentlichung der Immobilien auf der Maklerwebseite und eventuell weiteren bekannten Portalen, um die Reichweite zu vergrößern.
• Auswahl passender Interessenten und Vereinbarung von Besichtigungsterminen.
Hinzukommt natürlich der ganze Papierkram, der für den Abschluss notwendig ist.


Oft heißt es, dass Makler einen sehr einfachen Job haben – sie müssen nur die Mieter beziehungsweise Käufer auswählen und die Provision kassieren. Ist das tatsächlich so? 

Diese Aussage vereinfacht den Prozess natürlich sehr, denn häufig ist die Auswahl der richtigen Interessenten gar nicht so einfach – da gehört sehr gute Menschenkenntnis dazu, um dem Besitzer tatsächlich einen Mieter oder Käufer zu vermitteln, der seriös ist, denn das ist nicht immer der Fall.
Vor allem bei höherpreisigen Objekten, bei denen die Interessenten nicht in Scharen kommen, ist gleichzeitig viel Verkaufs- und Verhandlungsgeschick gefragt, ohne dabei zu vergessen, dass es auf Freundlichkeit ankommt. Eine zu aggressive Herangehensweise ist genauso schlecht wie zu zögerliches Vorgehen. Eine Gratwanderung, die nicht immer einfach ist. 


Hand aufs Herz: Wie viel kann ein Immobilienmakler pro Monat verdienen?  

Das ist eine schwierige Frage, die pauschal nicht beantwortet werden kann, da der Verdienst häufig über die Provisionen bestimmt wird. Hier kommt es darauf an, ob man Kauf- oder Mietobjekte vermittelt, wie hoch der Kaufpreis beziehungsweise die Monatsmiete ist und wie viele Objekte tatsächlich vermittelt werden.
Der deutsche Immobilienverband bescheinigt guten selbstständigen Makler ein Jahreseinkommen von 70.000 Euro – nebenberuflich ist so viel natürlich nicht drin. Wer sich jedoch gut anstellt, großen Ehrgeiz und das nötige Talent hat, kann niedrige vierstellige Summen und damit sehr viel mehr als mit den „typischen“ Studentenjobs verdienen. 

 

Bei einem so hohen Einkommen gibt es als Student einige Dinge zu beachten – wie sieht es zum Beispiel mit Versicherung oder Zuverdienstgrenzen aus? 

Das sind Punkte, die hier besonders wichtig sind. Neben dem Studium als Immobilienmaklerin zu arbeiten, kann einen sehr hohen Zuverdienst bedeuten – das kann aber unter Umständen auch zu Nachteilen führen. Deshalb sollte man folgende Punkte kennen und verinnerlichen, um als Makler durchzustarten:
 Wer staatliche Unterstützung, beispielsweise Studienbeihilfe erhält, muss aufpassen. Damit die Bewilligungshöhe sich aufgrund des Einkommens nicht verändert, darf man maximal 10.000 Euro pro Jahr dazu verdienen (Bruttoeinkommen minus Sozialversicherung). Ein Nebenjob als Immobilienmakler kann also bedeuten, dass die Studienbeihilfe gekürzt wird oder es zu einer Rückforderung kommt, sollte man diese Zuverdienstgrenze überschreiten.
 In puncto Versicherung kommt es wieder auf die Art der Tätigkeit, das Ausmaß und den Verdienst an. Bin ich angestellt, werde ich über den Arbeitgeber versichert. Bin ich dort lediglich geringfügig beschäftigt greift meine Versicherung der Eltern bzw. Selbstversicherung (je nach Alter). Als selbstständiger Makler bin ich wiederum bei der SVA (Gewerbliche Sozialversicherung) versichert. 


Abschließend betrachtet – würdest du anderen Studenten einen Nebenjob als Immobilienmakler empfehlen? 

Ich kann einen Nebenjob als Immobilienmakler jedem empfehlen, der Interesse, Ehrgeiz und das nötige Verkaufstalent hat. Es bedarf einem hohen Maß an Selbstorganisation und man muss selbstständig arbeiten können, dafür hat man aber auch viele Vorteile, wie weitestgehend freie Zeiteinteilung, Aufstiegschancen, gute Einkommenschancen und man sammelt wichtige erste Berufserfahrungen. 

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