Das Tik Tok Phänomen
Seit Ende letzten Jahres erfährt die App TikTok einen weltweiten Hype, der spätestens in Zeiten der Quarantäne auch bei uns im deutschsprachigen Raum angekommen ist. 15-sekündige Videos von tanzenden 16-jährigen werden so oft geteilt, bis besagte Accounts Millionen Follower haben, sie als Gesichter von verschiedenen bekannten Marken engagiert werden und ruhmtechnisch sogar mit amerikanischen B-Promis wie der Kardashian-Familie gleichgesetzt werden können. Wie genau die App funktioniert und wieso man darauf so schnell erfolgreich wird, könnt ihr in diesem Blogbeitrag herausfinden.
Die Business Hardfacts
Die Kurzvideo-Social-Media-Plattform TikTok wurde im September 2016 von Zhang Yiming, dem Gründer von ByteDance (ein chinesisches Internet-TechnologieUnternehmen) in China veröffentlicht. Im November 2017 kaufte ByteDance Musical.ly (eine weitere populäre chinesische Social-Media-Plattform dieser Art), welche im August 2018 in TikTok umbenannt und mit der bestehenden App fusioniert wurde. Im Mai 2020 verlagert das chinesische Unternehmen seine geschäftlichen Aktivitäten zunehmend ins Ausland; das Mutter-Unternehmen ByteDance hat ihre Entwicklungskapazitäten in Kalifornien (USA) mit der Einstellung von über 150 Spezialisten ausgebaut.
How-To Tik Tok
Mit TikTok kann man 15-sekündige bis 1-minütige Videos, mit und ohne Effekten oder Filtern, filmen und diese auf sein persönliches, öffentliches oder privates Profil hochladen. Fügt man Hashtags (ein mit Doppelkreuz versehenes Schlagwort) hinzu, scheint es unter dieser Kategorie auf und macht es anderen somit einfacher das Video zu finden. Wenn man anfängt, anderen Konten zu folgen, kann man auf zwei Seiten scrollen – einmal auf der Seite der Konten, denen man folgt, auf der nur ihr Inhalt zu sehen ist – genannt „Following“, und zum anderen auf der sogenannten „For You“ – Seite, auf der die App Videos zeigt, die entweder zur Zeit sehr beliebt sind oder einem, aufgrund seiner Aktivitäten auf der App, vorgeschlagen werden. Außerdem enthält die App eine Musikbibliothek und eine riesige Auswahl an anderen Tonspuren, die man für sein Video verwenden kann.
Die Zielgruppe der App sind vor allem Mitglieder der Generation Z – die Generation deren Kinder um die Jahrtausendwende geboren wurden und mit freiem Zugang zu Internet aufwuchsen. Da die meisten glamourösen Hollywood Promis die App nicht nutzen, geschweige denn ein offizielles Konto haben, haben Nutzer der App das Gefühl unter sich zu bleiben und sich besser mit den Videoinhalten identifizieren zu können. Oft wird TikTok auch mit der 2017 gelöschten App „Vine“ verglichen, die ebenfalls auf dem Erstellen von Kurzvideos basierte, die oft auch außerhalb der App bekannt wurden.
Tik Tok Influencer
Warum genau man auf TikTok so schnell so viele Aufrufe oder Follower bekommen kann ist bislang unbekannt, vermutlich liegt es jedoch an einem fast wahllosen Algorithmus, der die App beherrscht und somit Videos aus aller Welt mit jedem UserIn teilt – das einzig Auffällige dabei ist jedoch, dass es sich meist um gutaussehende, hellhäutige Teenager handelt. Hinzu kommt, dass es fast jeden zweiten Tag neue Internet-Trends und -Challenges (dt. Herausforderungen) gibt, die Millionen von AnhängerInnen gewinnen und somit auch viele ZuseherInnen. Auch viele neu-erscheinende MusikerInnen und Marketingabteilungen nützen die App mittlerweile zu ihrem Vorteil, um schneller in die Charts zu kommen oder ihre Firmen zu promoten.
Die dunkle Seite von TikTok
Neben Rassismus-Vorwürfen betreffend des Algorithmus, muss TikTok sich auch für die reduzierte Reichweite von Menschen mit Behinderung, Adipositas oder Homosexuellen verantworten, was angeblich dazu diente, die Anzahl negativer Kommentare zu verringern. Der App wird damit vorgeworfen, Vorurteile zu fördern und die Meinungsfreiheit ihrer Nutzer einzuschränken.
Die USA behauptet außerdem, TikTok wäre ein Medium für weltweite Spionage der chinesischen Regierung, was ByteDance jedoch abstreitet, da sich die Rechenzentren nicht in China befinden und das Unternehmen unabhängig ist.
Unterhaltung garantiert
Fazit ist also, mit der App kann man Spaß haben, solange man – wie auf allen anderen Social-Media-Plattformen, nicht sein ganzes Leben darauf zur Schau stellt. Es ist immer lustig alleine oder mit Freunden durch die „For You“-Seite zu scrollen, neue Tonspuren auszuprobieren oder an Challenges teilzunehmen, ohne persönliche Details preiszugeben. Ich persönlich denke jedoch, aufgrund mancher Videoinhalte, Tonspuren und der hohen Reichweite, Jugendliche unter 16 Jahre haben auf der App einfach noch nichts verloren.
Falls ihr die App noch nicht kennt und wissen wollt, ob es wert ist, sie herunterzuladen, würde ich also mit einem lauten JA! antworten – vorausgesetzt ihr seid über 16 und wisst jetzt, mithilfe dieses Beitrages, worauf ihr euch einlässt ;)
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