Schon seit Jahren wird der Juni weltweit als der Monat der LGBTQ+ Gemeinschaft gefeiert - was die Definition davon ist und wie es überhaupt zu einem Pride Month kam, werde ich euch mit diesem Artikel erklären.
LGBTQ+ ist die Abkürzung von Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual und Queer (dt. Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Transsexuell und „von der Norm abweichend“), das + steht für alle anderen Menschen, die sich mit dieser Gemeinschaft identifizieren. Es werden somit alle Personen inkludiert, die nicht der heterosexuellen und
geschlechtertypischen Rollen entsprechen. Da genau diese Menschen in der Vergangenheit (und in einigen Ländern leider auch noch heutzutage) nicht nur einer Minderheit entsprachen, sondern auch von der Gesellschaft verurteilt und ausgeschlossen wurden, kam es im Juni 1969 im Stonewall Inn - einer Bar mit homo- und transsexuellem Zielpublikum – in New York aufgrund einer Polizei-Razzia zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung. Da sich dort erstmals eine signifikant große Gruppe von Homosexuellen nicht nur der Verhaftung widersetzte, sondern die Polizeibeamten auch gewaltsam vertrieb, wird das Ereignis als Wendepunkt im Kampf für Gleichbehandlung und Anerkennung angesehen.
In den darauf folgenden Jahren wurde in den Vereinigten Staaten von Amerika der letzte Sonntag im Juni als Gay Pride Day (Homosexuellen-Ehren-Tag) gefeiert. In den großen Städten des Landes wurde daraus jedoch schon bald ein ganzer Pride Month mit verschiedenen Veranstaltungen zu Ehren der Gemeinschaft, sowie Gedenkfeiern für diejenigen, die an Hassverbrechen oder HIV ihr Leben lassen mussten.
In Europa wurde die erste Demonstration im November 1970 als Fackelzug mit 80 Teilnehmern in London veranstaltet. Als zwei Jahre später 2000 Menschen durch die Oxford Street zum Hyde Park gezogen sind, wurde es erstmals Gay Pride March genannt.
In Österreich kam es erst (!!!) vom 17. bis zum 29. Juni 1984 zur ersten (damals so genannten) „Warmen Woche“ mit der ersten Gay-Pride-Demo durch die Wiener Innenstadt. In den Jahren darauf folgten weitere kleine Demonstrationen und seit 26. Juni 1996 findet jährlich die Regenbogenparade in Wien auf der Ringstraße statt - sie ist die wichtigste Veranstaltung der LGBTQ+ Gemeinschaft in Österreich.
Die Regenbogenparade Wiens führt vom Stadtpark über den Kai und Ring zum Museumsquartier, Heldenplatz und Schwarzenbergplatz, womit sie eine der wenigen Demonstrationen ist, die gegen die Fahrtrichtung stattfindet. Der Gedanke davon ist, „andersrum“ über die Wiener Ringstraße zu demonstrieren, um nochmals zu betonen, dass die Menschen „andersrum“ (homosexuell) sind. Jährlich nehmen über 100.000 Leute an der Parade teil. Zum Abschluss wird auf einem Platz in Ringnähe (Heldenplatz, Karlsplatz, Schwarzenbergplatz) die Celebration gefeiert, bei der prominente PolitikerInnen und MusikerInnen auftreten.
2019 wurde in Wien die EuroPride gefeiert – eine paneuropäische Veranstaltung, die jedes Jahr in einer anderen europäischen Großstadt stattfindet. 2020 wurde die Wiener Regenbogenparade leider aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt.
Wenn du das liest und dich selbst als Mitglied der LGBTQ+ Gemeinschaft siehst, möchte ich dich wissen lassen, dass du jedes Monat deines Lebens stolz auf dich und deine Identität sein solltest, egal was andere Menschen dazu zu sagen haben – ich bin stolz auf dich, ich glaube an dich, ich stehe mit und hinter dir. Liebe gewinnt, immer!
Wenn du das liest und dich selbst nicht als Mitglied der LGBTQ+ Gemeinschaft siehst, freut es mich, dass du die Chance ergriffen hast, mehr darüber herauszufinden und dich selbst weiterzubilden. Ich hoffe, du klärst andere Menschen in deinem Umfeld über das Thema auf und nützt dein Wissen und deine Stimme für einen guten Zweck.
Hiermit wünsche ich euch einen wunderschönen und kunterbunten Juni!
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