Zugegeben: das Medizinstudium dauert eine ganze Weile. Insgesamt zwölf Semester lernen angehende Mediziner, was in ihrem späteren Beruf wichtig ist. Das aber bedeutet nicht, dass du dich ausschließlich auf die Behandlung von Patienten beschränken musst. Auch abseits der medizinischen Versorgung gibt es spannende Berufsfelder. Dieser Beitrag verrät, welche Bereiche offenstehen.
In Kliniken und Krankenhäusern
Die Krankenhäuser und Kliniken in Österreich benötigen dringend Ärztenachwuchs. Wie in vielen anderen Ländern droht auch hier bereits seit längerer Zeit ein Medizinermangel. Dies zeigt sich nicht zwingend nur im ambulanten Bereich, sondern auch in jenen Institutionen, in denen Ärzte angestellt tätig sind.
Nach dem Medizinstudium in ein Krankenhaus zu gehen, um sich dort weiterzubilden und zu arbeiten, ist deshalb eine probate Lösung für all jene, die gerne mittendrin in der medizinischen Praxis agieren wollen. Zusätzlich bietet ihnen der Markt eine Vielzahl an Optionen, da Kliniken fast durchgehend auf der Suche nach neuem Personal sind. Zahlreiche dieser Stellen für Ärzte in Österreich gibt es beispielsweise bei praktischArzt.
Nicht verschwiegen werden sollte, dass die Tätigkeit in Kliniken und Krankenhäusern häufig Stress bedeutet. Mediziner werden schon mit dem Einstieg ins Berufsleben gefordert und sollten mit einem hohen Arbeitspensum rechnen.
In der eigenen Praxis oder Ordination
Eine interessante Perspektive für Mediziner in Österreich ist die Tätigkeit als Wahlarzt. Diese Ärzte übernehmen die ambulante Versorgung von Patienten, rechnen jedoch nicht kassenärztlich, sondern privat ab. Daher können sie den Umfang ihrer Berufstätigkeit weitestgehend selbst bestimmen. Mit dem Einverständnis des Arbeitgebers ist es zudem auch Angestellten möglich, nebenberuflich als Wahlarzt tätig zu sein. Voraussetzungen für eine Niederlassung werden am Beispiel eines Leitfadens der Ärztekammer für Tirol überaus anschaulich erklärt.
Wer als Wahlarzt arbeitet, kann sich darüber hinaus auf eine Zukunft als Kassenvertragsarzt vorbereiten. Mit Niederlassung in einer eigenen Praxis und der Abrechnung über das Gesundheitssystem, fühlen sich viele Mediziner langfristig wohl. Gerade in ländlichen Regionen sind sie außerdem sehr gefragt, denn hier droht Praxen in Zukunft öfter der Leerstand.
In der Forschung
Natürlich müssen Ärzte nicht unbedingt als Behandler tätig werden. Die Zukunft einiger Absolventen liegt stattdessen in der Forschung. Dort offenbart sich in unterschiedlichsten Gebieten der Bedarf an wissenschaftlichem Fortschritt. Sowohl die Stammzellenforschung als auch die Forschungsarbeit in Hinblick auf Ernährung, Onkologie oder Infektionen warten mit zahllosen offenen Fragen auf, bei deren Beantwortung Medizinabsolventen helfen könnten.
Zudem ist es auch denkbar die Tätigkeit in Länder außerhalb Österreichs zu verlagern. Medizinstudenten, die über Praktika im Ausland nachdenken und sich ohnehin für eine Auswanderung interessieren, könnten mit einer Forschungstätigkeit ihr Vorhaben in die Tat umsetzen.
Im Journalismus
Ausgebildete Mediziner sind sowohl bei Fachpublikationen als auch Veröffentlichungen für Laien sehr begehrt, denn sie können zahlreichen Fragestellungen und Themen mit fachlicher Expertise begegnen.
Medizinjournalisten müssen dabei nicht zwingend schreibend tätig sein. Als Experte in der Film- und TV-Branche sowie im Radio werden sie ebenso gebraucht. Meist gehört das Schreiben allerdings zum Job, weshalb sich Medizinstudenten vor der Entscheidung überlegen sollten, ob ihnen dies überhaupt liegt und sie damit ihren Lebensunterhalt bestreiten wollen. Ist dem der Fall, steht ihnen eine Zukunft als Angestellter oder Freiberufler frei.
In der Unternehmensberatung
Es mag zunächst etwas seltsam klingen, doch auch in der Unternehmensberatung gehören Mediziner zu gefragten Experten. Dafür ist es wichtig sich bereits im Rahmen des Studiums betriebswirtschaftlich weiterzubilden oder dies später nachzuholen.
So ist es Absolventen möglich, Unternehmen als Gesundheitsmanager oder Gesundheitsmanagerin in Fragen betreffend der Ernährung oder bei medizinisch relevanten Fragen der Produktentwicklung zu betreuen. Ein fester Arbeitsplatz ist jedoch eher Ausnahme als Regel. Unternehmensberater reisen viel und müssen flexibel sein. Das regelmäßige Einstellen auf neue Umgebungen, Kollegen und Herausforderungen ist zweifellos fester Bestandteil der Tätigkeit.
Dafür bietet das Berufsbild des Unternehmensberaters eine große Vielfalt an Aufstiegschancen bis hin zur Gründung eines eigenen Consultingunternehmens, das nicht nur in Österreich, sondern auch im DACH-Raum oder sogar darüber hinaus agieren kann.
In der Pharmaindustrie
Medizinabsolventen können in der Pharmaindustrie eine erfolgreiche Karriere erwarten, meist aber erst nach einiger Zeit als Assistenzarzt. Um den Anforderungen von Pharmaunternehmen gerecht zu werden, werden Praxiserfahrung und besonders gute Zensuren im Studium vorausgesetzt.
Interessierte sollten sich vorab genau überlegen, ob sie möglichen Fragen der Ethik sowie Moral und der oftmals kritischen öffentlichen Haltung gegenüber der Branche dauerhaft gewachsen sind. Wen das nicht abhält, der wird zumeist mit lukrativen Gehältern und guten Karrierechancen belohnt: so beispielsweise in der Forschung und Entwicklung neuer Medikamente oder Wirkstoffe, in der Durchführung von Studien oder im Marketing.
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